Wir gehen in die Michaeli-Zeit hinein. Jene Zeit, von der Rudolf Steiner sagt, dass sie eine Festeszeit ist, die wir heute eigentlich noch nicht wirklich zu feiern wissen, beziehungsweise uns dabei nicht auf eine Tradition berufen können, so wie wir das beim Weihnachtsfest sehr gut können. Wir haben ein paar Bilder: Michael mit der Waage oder Michael als den Streiter Gottes, der den Drachen besiegt und unter seine Füße zwingt. Eine besonders eindrückliche Michaelsfigur finden wir in Schwäbisch Hall an der ev. Michaelskirche, zu der man viele Treppenstufen erst emporsteigen muss. Wenn wir das Bild der Waage einmal als Hilfe nehmen, um uns ganz persönlich zu fragen, worauf gründe ich mein Selbstbewusstsein? Ist das mehr die materielle oder die geistige Seite des Lebens?
Wir stehen heute in der Gefahr, uns an das Materielle zu binden. Wir wissen aber auch, dass das Materielle uns allein nicht glücklich macht. Ohne materielle Güter könnten wir nicht leben. Sie allein können uns aber nicht den Inhalt geben, den wir für eine sinnerfüllte Weltsicht und Entwicklung erhoffen. In seiner grundlegenden Schrift „Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung“ hat Rudolf Steiner den Hinweis gegeben, welche Aufgabe unser Leib, der ja zur materiellen Welt gehört, insofern er den Naturgesetzen unterliegt, im Zusammenhang mit der Seele hat. Beide dienen dem menschlichen Ich. Sie sind quasi wie Hüllen, in denen das «Ich» sich entwickeln kann, „das «Ich» aber gibt sich dem Geiste hin, dass er es erfülle.“ Je mehr sich das «Ich» dem Geist hingibt, umso wirksamer wird die Ewigkeit in ihm.
Das menschliche Ich kann regelrecht erstickt werden im materiellen Wohlstand unserer Gesellschaft. Dieses Ich, wie es in der Gefahr steht, vereinnahmt zu werden von der irdischen Seite der Existenz, sieht Michael und kommt den Menschen zu Hilfe, um wieder die Mitte zu finden.
Im Programmheft des Herbsttertials finden Sie wieder viele Veranstaltungen, Tagungen und Kurse, die einladen, das «Ich» dem Geiste hinzuneigen.
| Martin Merckens
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