Rudolf Steiners Ideen für eine gesunde soziale Ordnung umfassen ein freies geistiges Leben, eine geregelte rechtliche Sphäre, und einen sicheren, materiellen Rahmen, durch den die Bedürfnisse der an einer Gemeinschaft beteiligten Menschen bis zu einem gewissen notwendigen Grad befriedigt werden können. Diese Ideen sind kein Rezept, das sich einfach auf eine soziale Gemeinschaft anwenden ließe. Vielmehr beschreiben sie eine intuitive Lebensauffassung und soziale Handlungsorientierung, die sich in gewissem Sinne „von selbst“ ergibt, wenn Menschen mit gutem Willen, im Hinblick auf eine gemeinsame Aufgabe, und ohne persönliche Ambitionen zusammen arbeiten. Ein solcher „sozialer Organismus“ ist das Rudolf Steiner Haus Stuttgart. Viele Persönlichkeiten haben sich hier in freier Weise zusammengefunden – oder wurden zusammengeführt -, die das Haus gemeinsam gestalten, verwalten, beleben und weiterentwickeln. Niemand schreibt anderen vor, was sie denken, reden und tun dürfen (bzw. was nicht), jeder leistet seinen Beitrag an seiner Stelle für das Gelingen des Ganzen, und alle bemühen sich da, wo sie können, um ein für jeden auskömmliches Für- und Miteinander. Ich finde, dass man das als gelebte „soziale Dreigliederung im Kleinen“ bezeichnen könnte.
Und so entwickelt sich unser Haus immer mehr zu einer weltoffenen, einladend gestalteten und sicher und tief in der Anthroposophie verwurzelten Kultur-, Veranstaltungs- und Begegnungsstätte. All das wäre jedoch nicht möglich ohne die vielen Menschen, die in der Vergangenheit mit ihrem Herzblut und oftmals unter existentiellem Einsatz das Haus erbaut, erweitert, gestaltet, belebt und als Stätte der gelebten Anthroposophie gepflegt haben. An sie geht ein dankbarer Gruß, und ebenso an die vielen heutigen Spender und Unterstützer, die das Rudolf Steiner Haus finanziell und auf andere Weise fördern. Ihnen sei auch an dieser Stelle herzlich gedankt.
Als das Haus 1957 eingeweiht wurde, verlas man einen dreigegliederten Spruch, der schon 1956 in den Grundstein hineingelegt worden war, und den einst Rudolf Steiner für das Zweighaus in der Landhausstr. 70 gegeben hatte:
„Wer eintritt, bringe Liebe diesem Heim.
Wer drinnen weilt, suche Erkenntnis an diesem Ort.
Wer austritt, nehme Frieden mit aus diesem Haus.“
Liebe, Erkenntnis und Frieden – die können wir wohl gebrauchen. Und so möge es also auch weiterhin sein.
| Dr. Christoph Hueck
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