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Zu Michaeli 2022

von Dr. René Madeleyn | 11.09.2022

„Indem sich der Mensch als freies Wesen in Michaels Nähe fühlt, ist er auf dem Wege, die Kraft der Intellektualität in seinem ganzen Menschen zu tragen; er denkt zwar mit seinem Kopfe, aber das Herz fühlt des Denkens Hell oder Dunkel; der Wille strahlt des Menschen Wesen aus, indem er die Gedanken als Absichten in sich strömen hat. Der Mensch wird immer mehr Mensch, indem er Ausdruck der Welt wird; er findet sich, indem er sich nicht sucht, sondern in Liebe sich wollend der Welt verbindet.“

Diese Ausführungen aus den „Anthroposophischen Leitsätzen“, aus dem Aufsatz „Die Weltgedanken im Wirken Michaels und im Wirken Ahrimans“ können im Hinblick auf die Gegenwart tief erschüttern. Ungeheuer prägnant stellt Rudolf Steiner hier das Wesen Ahrimans dem des Zeitgeistes Michael gegenüber. Ahriman wünscht sich eine berechenbare, logische, im Sinnenfälligen fortschreitende Welt. Für ihn zählen „Fakten“. Aus einer berechenbaren Welt wird eine automatisierte Welt, aus Weltgedanken werden Informationen. Wir werden eingespannt in sogenannte Algorithmen, die Grundlage für die unzähligen Programme sind, nach denen heute der Gang einer Epidemie, der Waffeneinsatz ferngesteuerter Drohnen in einer modernen Kriegsführung oder der weltweite Energieverbrauch berechnet wird.

Drei große Krisen dominieren gerade das Weltgeschehen: Zu der Coronakrise mit all ihren Folgen einer weitgehenden Verunsicherung kam der Krieg in der Ukraine und jetzt eine zunehmende Energiekrise. Die EDV-gestützte kalte Welt einer „ahrimanischen“ Logik versucht auf ihre Weise, die anstehenden Probleme zu lösen, das Prinzip eines totalitären Überwachungsstaates wird anhand des Umgangs mit der derzeitigen Pandemie eindrücklich von China vorgeführt.

Wir brauchen nicht an einen sogenannten „great reset“ zu denken. Bill Gates hat das von ihm vor Jahrzehnten formulierte Ziel, dass jeder Mensch jeden anderen Menschen jederzeit an jedem Punkt der Erde mit Hilfe der „sozialen“ Medien erreichen kann weitestgehend erreicht. Sind wir dadurch Gefangene geworden oder sind wir freier geworden? Oder beides?

Rudolf Steiner rückt das Wesen Michaels in diesem Leitsatz ganz in die Nähe seiner Philosophie der Freiheit: „Wenn der Mensch die Freiheit sucht, ohne Anwandlung zum Egoismus, wenn ihm Freiheit wird reine Liebe zur auszuführenden Handlung, dann hat er die Möglichkeit, sich Michael zu nahen; wenn ihm Freiheit wird das stolze Gefühl, sich selber in der Handlung zu offenbaren, dann steht er vor der Gefahr, in Ahrimans Gebiet zu gelangen.“

Wir konnten in den letzten mehr als zwei Jahren die mitleidlose Kälte vieler Coronaregeln spüren, zugleich aber immer wieder erleben, wie aus Liebe Menschen Zuwendung in der Einsamkeit geschenkt wurde, abstrakte Regeln mit Kräften innerer Freiheit durchbrochen wurden, aber auch den Folgen des Krieges in der Ukraine mit engagierter Hilfsbereitschaft entgegengetreten wurde, wie immer bewusster wird, dass es vielfach egoistische Motive sind, selbstische, die den für die Zerstörung der Lebenskräfte der Erde verantwortlichen hohen Energieverbrauch bedingen und eine neue Kultur von Bescheidenheit und Verinnerlichung gefragt ist.

Jeder von uns kann ganz im Kleinen, nicht nur in den großen Ideen, realisieren, wo er in diesem durchaus auch alltäglichen Kampf Michaels mit dem Drachen steht und dass wir uns in jeder Lebenssituation dessen bewusst werden können, sollte uns begeistern.

Filderstadt, 8.9.2022
René Madeleyn

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